Tag 1: Anfahrt nach Dijon

Früh morgens fahren wir mit dem Auto in Augsburg los. Nach etwas viereinhalb Stunden kommen wir an unserem Ziel für heute - Dijon - an. Da wir mit insgesamt acht Freunden unterwegs sind, fahren wir mit zwei Autos. Das zweite Auto startet aber erst später und kommt erst gegen Abend an.

Im Hotel angekommen machen wir uns auf den Weg, um Dijon zu erkunden. Wir schlendern ein wenig durch die Innenstadt, werfen einen Blick in die Église Saint-Michel, bevor wir auf dem Place de la Libération einen Apertif trinken. Anschließend machen wir uns auf den Rückweg ins Hotel, wo das zweite Auto gerade ankommt.

Zusammen machen wir uns noch mal auf den Weg in die Stadt, um im Bistrot Burger am Place de la Libération Abend zu essen.

Tag 2: Weiterfahrt nach Le Somail & übernahme des Hausboots

Am Morgen checken wir nach dem Frühstück aus und machen uns auf die Weiterfahrt nach Le Somail, wo wir das Hausboot an der Basis von Nicols übernehmen. Wir haben dort die 13.50 Meter lange Estivale Octo reserviert. Dort angekommen bekommen wir von dem deutschen Auswanderer Heino eine gute Einweisung in das Boot.

Während ein Teil von uns das Gepäck auf das Boot bringt, geht der Rest in einem nahe gelegenen Supermarkt Proviant für den ersten Abend besorgen. Gegen 17 Uhr starten wir dann mit unserem Boot, um vor der Dämmerung einen Ankerplatz für die erste Nacht zu suchen. Nach ca. zwei Stunden haben wir eine schöne einsame Stelle gefunden, wo wir uns am Rand des Kanals festmachen.

Wir machen uns Abendessen und verbringen den restlichen Abend bei 1-2 Gläsern Wein auf der Terrasse unseres Boots.

Tag 3: Tunnel du Malpas & Schleusentreppe Fonseranes

Am Morgen fahren wir vor dem Frühstück in den nahegelegen Ort Capestang, um dort Frühstück zu besorgen. Während der Fahrt dorthin stehen dann auch die letzten Langschläfer auf. Wir Frühstücken neben unserem Boot im Hafen und machen uns anschließend auf die Weiterfahrt. Einige von uns nutzen die Chance, um laufen zu gehen. Wir gehen in Capestang von Board und laufen entlang des Kanals voraus. Nach knapp 6 km lassen wir uns dann wieder am Kanalrand einsammeln. Die Route ist hier auf Komoot abrufbar.

Gegen Mittag erreichen wir den Tunnel du Malpas, einen 165m langen Tunnel, welchen wir mit unserem Boot durchquren. Auf der anderen Seite machen wir uns neben zwei weiteren Booten fest, um auf die Anhöhe Oppidum d'Enserune zu laufen. Von hier hat man einen super Ausblick auf den Étang de Montady, eine im Mittelalter trockengelegte Mittelmeerlagune.

Wieder unten angekommen machen wir uns auf die Weiterfahrt. Nach ca. einer Stunde erreichen wir die Schleusentreppe Fonseranes. Mit den neun Schleusenkammern überwindet diese einen Höhenunterschied von 21,5 Metern. Zusammen mit zwei anderen Booten bezwingen wir die ersten sechs Schleusen stück für Stück. Die letzten drei Schleusen sind nicht mehr in Betrieb, stattdessen überqueren wir den Orb mit einer Kanalbrücke, welche im Hafen von Bezier mündet.

Anschließend fahren wir noch ein Stück weiter und machen uns an einer schönen Stelle am Rand des Kanals unter einem Baum fest. Zum Abendessen Kochen wir in unserer Küche Lasagne.

Tag 4: Rundschleuse Agde & Ankunft am Étang de Thau

Am Morgen laufen wir ca. 30 Minuten nach Portiragnes Plage, um Frühstück zu besorgen. Auf dem Weg halten wir noch kurz am Strand und genießen die frische Meeresluft. Zurück am Boot Frühstücken wir ausgiebig. Anschließend teilen wir uns auf, einige von uns machen sich noch mal auf an den Strand in Portiragnes Plage, ich gehe mit den anderen am Strand laufen. Wir laufen zuerst vom Kanal aus Richtung Portiragnes Plage und anschließend entlang des ganz kleiner Etang zurück Richtung Kanal. Die Route ist auf Komoot hier abrufbar.

Wieder zurück am Hausboot machen wir uns auf die Weiterfahrt zur Rundschleuse Agde, eine Schleuse mit insgesamt drei Ausgängen. Einige Minuten nach dieser Schleuse halten wir vor der Écluse et Épanchoir de Bagnas um uns im nahe gelegenen Supermarkt mit neuem Proviant einzudecken. 

Nach dem Durchqueren der Schleuse nähern wir uns immer weiter dem Étang de Thau. Da die Strecke bis zum ersten Hafen auf dem Etang für den heutigen Tag zu weit ist, suchen wir nach einer Übernachtungsmöglichkeit, bevor wir auf den Etang fahren. Auf dem Etang zu übernachten ist keine Option, da wir dort die Toiletten und Duschen nicht verwenden dürfen (in den Etang darf kein Abwasser geleitet werden). Direkt vor dem Etang müssen wir uns dann zwangsläufig einen Schlafplatz suchen, da der Sonnenuntergang immer näher kommt. Die Landschaft ist hier super schön, aber der flache Kanalrand ist gespickt von großen Steinen und alten Betonresten. Notgedrungen suchen wir eine Stelle, an welcher keine größeren Steine im Wasser liegen und ziehen das Boot in dem nur wenige Zentimeter tiefen Wasser ans Ufer. Es ist dann doch beeindruckend, wie wenig Tiefgang so ein Hausboot hat.

Vor dem Abendessen laufen wir noch zum nahegelegen Leuchtturm Phare des Onglous und genießen dort den Sonnenuntergang. Anschließend Grillen wir noch neben unserem Boot.

Tag 5: Marseillan & Mèze am Étang de Thau

Am Morgen gehen einige von uns erneut laufen. Wir laufen entlang des Ufers nach Marseillan und von dort wieder zurück zum Boot. Die Route ist hier auf Komoot abrufbar. Anschließend fahren wir mit dem Boot nach Marseillan um Frühstück zu kaufen und Frischwasser zu tanken.

Eigentlich wollten wir uns am Abend wieder auf den Rückweg in den Kanal machen, da am nächsten Tag starker Wind gemeldet ist und der Etang nur bei leichtem wind befahren werden darf. Im Hafen von Marseillan teilt man uns aber mit, dass Wasser nur in Kombination mit einer Übernachtung im Hafen möglich ist, das kurze Stück zurück in den Kanal aber auch bei starkem Wind machbar ist.

Deshalb entschließen wir uns nach dem Frühstück noch weiter in das Fischerdorf Mèze zu fahren. Die Überfahrt von Marseillan nach Mèze dauert etwa 1 ½ Stunden und ist ein echtes Erlebnis. Die Fahrt auf dem offenen Gewässer ist eine schöne Abwechslung zu den Kanälen und offenbart zudem schöne Ausblicke auf die Austernzucht im Etang.

Wir schlender ein wenig durch das im Oktober bereits recht ausgestorbene Mèze bevor wir uns auf den Rückweg nach Marseillan machen. Dort angekommen gehen wir im La Tavola essen und lassen den Abend anschließend auf dem Boot ausklingen.

Tag 6: Agde

Am Morgen machen wir uns nach dem Frühstück auf den Rückweg in den Kanal. Der Wellengang ist bei der Überfahrt schon deutlich spürbar, am herausfordernsten ist aber bei dem von der Seite kommenden Wind in den winzig wirkenden Kanal zu treffen.

Unseren ersten Halt machen wir in Agde, wir erkunden etwas die Stadt und decken uns mit neuem Proviant ein. Anschließend fahren wir weiter, um uns einen Platz für die heutige Nacht zu suchen. Am Hinweg hatten wir in der Nähe einen sehr schönen Platz nahe Portiragnes Plage, welcher aber bereits belegt war. Diesmal haben wir Glück und die Stelle ist frei. Wir machen uns fest und Grillen am Ufer.

Tag 7: Bezier

Am Morgen fahren wir weiter Richtung Bezier. Wir erreichen die Écluse de Villeneuve genau in der Mittagszeit, während der Schleusenwärter gerade in der Mittagspause ist. Da wir hungrig sind und das Restaurant direkt neben der Schleuse geschlossen hat, bestellen wir uns Pizza bei Uber Eats.

Nach der Mittagspause setzen wir unsere Fahrt nach Béziers fort. Dort angekommen machen wir uns im Hafen gegen eine kleine Gebühr fest und machen uns auf den Weg um die Stadt zu erkunden. Bezier hat die bisher größte und belebteste Innenstadt, in welcher wir bisher gehalten haben. Wir versorgen uns noch mit Proviant und machen uns anschließend auf den Rückweg zu unserem Hausboot im Hafen.

Langsam ist es schon spät und uns steht noch die Schleusentreppe Fonseranes bevor. Als wir dort ankommen müssen wir leider feststellen, dass die letzte Bergfahrt bereits begonnen hatte. Notgedrungen drehen wir um und machen uns am Kanalrand fest. Wir kochen unser Abendessen und setzen uns anschließend mit unseren Terassenmöbeln ans Ufer.

Nach dem Abendessen erkunden wir in der Dunkelheit noch die eindrucksvoll beleuchtete Schleusentreppe.

Tag 8: Rückfahrt zur Basis

Morgens laufen wir noch mal nach Bezier, um Frühstück zu besorgen. Nachdem wir ausgiebig gefrühstückt haben starten wir unsere Fahrt mit der Schleusentreppe Fonseranes.

Mittags machen wir erneut am Tunnel du Malpas fest, um mittag zu essen. Nachmittags nutzen wir erneut die Chance, um entlang des Kanals laufen zu gehen. Beim Duschen versagt dann leider unsere Wasserpumpe. Wir rufen in der Basis an, dort sind die Mitarbeiter allerdings gerade recht beschäftigt. Im Notfall könnte aber jemand vorbei kommen, wenn wir abends selbst vorbei kommen würden wir aber einen Rabatt auf unseren Mietpreis bekommen. Wir entscheiden uns für die zweite Option und machen uns auf den Weg Richtung Basis. Dort angekommen wird unsere Wasserpumpe getauscht.

Heino, welcher uns schon die Einweisung in das Boot gegeben hat, gibt uns den Tipp, nochmal ein paar Minuten aus dem Hafen zu fahren, da dort ein sehr schöner Übernachtungsplatz wäre. Wir machen uns auf den Weg dorthin, um dort für die Nacht festzumachen.

An der Stelle ist auch ein kleiner Picknickplatz eingerichtet, perfekt um Abend zu essen und den Abend ausklingen zu lassen.

Tag 9: Rückgabe unsere Bootes & Carcasonne

Morgens fahren wir schon recht früh zurück in die Basis von Nicols, da wir unser Boot bis 9 Uhr geputzt abgeben müssen.

Nachdem wir all unser Gepäck in den Autos verstaut haben und das Boot geputzt haben, machen wir uns auf den Weg in das nahe gelegene Carcasonne. Dort angekommen erkunden wir die Festung aus dem Mittelalter. Die Festung ist wirklich beeindruckend groß und offenbart schöne Aussichten auf die Umgebung.

Nachdem wir die Festung ausgiebig erkundet haben, fahren wir weiter nach Genf, wo wir noch mal eine Nacht im Hotel übernachten.

Tag 10: Genf & Heimfahrt

Bevor wir unsere Fahrt nach Hause antreten, machen wir uns noch auf den Weg in die Innenstadt von Genf. Wir erkunden die am Sonntag leider etwas verlassene Innenstadt und spazieren ein wenig am Genfer See entlang, bevor wir unsere Heimfahrt nach Augsburg antreten.